Die Frage ist nun, ob man alle vier Aufmerksamkeitsregulationsprozesse gleichzeitig während einer auszuführenden Tätigkeit anwenden kann.
- Untersuchungen aus der Kognitionspsychologie haben nachgewiesen, dass dies fast unmöglich ist. Aufmerksamkeitsregulation kostet viel kognitive (gedankliche) Energie und ist somit limitiert. Das heißt, man muss mit seinen Aufmerksamkeitsressourcen „haushalten“.
- Besonders schwierig ist es, z.B. für einen Musiker immer wieder sich nicht von dem Publikum, Hintergrundgeräuschen (External-weit) oder Mitmusikern (External-eng) ablenken zu lassen.
Während dem Spiel ist meist eine internal-weite (allgemeines Wohlbefinden) oder internal-enge (z.B. die korrekte Bogenführung bei einer besonders schwierigen Passage) Aufmerksamkeit gefordert. Die external-enge Konzentration auf den Dirigenten, die Mitmusiker, und z.B. den Klang des Orchesters laufen normalerweise automatisch mit.
Nun ist es jedoch fast unmöglich die internale Aufmerksamkeit über längere Zeit ohne Unterbruch aufrecht zu erhalten. Dies ist eine besondere Herausforderung im Prozess der Aufmerksamkeitsregulation mit dem man sich als Musiker auseinander setzen muss.
Um optimal funktionieren zu können muss man lernen zwischen den Aufmerksamkeitsformen zu unterscheiden, bzw. hin- und her zu wechseln.
- Wo ist welche Aufmerksamkeit nötig und auch sinnvoll?
- Wo kann ich eine Pause einlegen und z.B auf External-eng oder sogar External-weit stellen, um mich zu erholen?
- Wie lange darf ich mir diesen Zustand erlauben?
- Gibt es bestimmte Stellen in einem Konzert, in denen ich z.B immer wieder Mühe habe mich auf den Ablauf des Geschehens zu konzentrieren (bei längeren Pausen z.B).
- Wie kann ich dem entgegentreten?
- Wie kann ich lernen meine Aufmerksamkeit zu steuern? usw.