Wie gehe ich mit der Künstlichen Intelligenz (KI) verantwortungsvoll als Autor-/in um?
Was ist ChatGPT?
ChatGPT ist ein KI-Textgenerator, der die Textproduktion und -verarbeitung grundlegend verändert.
Im Kern ist ChatGPT ein Bot, der einen Algorithmus nutzt, um auf Fragen oder Aufforderungen schriftlich zu antworten. GPT steht für “Generative Pre-trained Transformer”.
Wie funktioniert ChatGPT?
Der Algorithmus von ChatGPT wurde mit Daten und Texten aus dem Internet gefüttert und darauf trainiert, diese Daten effizient und effektiv zu verwenden.
Die Eingaben in das Programm nennen sich Prompts und die Antworten sind nie, auch in der direkten Abfolge, dieselben.
Vereinfacht gesagt, arbeitet der Algorithmus mit Wahrscheinlichkeiten. Im Grunde genommen folgt das Programm einem eher simplen Pfad: Wenn X, dann höchstwahrscheinlich Z, Y, K, eventuell B, und auf keinen Fall C.
Sätze, die ChatGPT produziert, sind aus diesem Grund sprachlich korrekt, ergeben Sinn und entsprechen, durch das Training des Systems, wahrscheinlich den menschlichen Erwartungen.
Kann ChatGPT das, was auch Autoren können?
Im Kern der Tätigkeit eines Autoren liegt die Kreativität in sprachlicher und erzählerischer Hinsicht. Kreativität bedeutet etwas Neues zu erschaffen.
Selbst wenn wir der Auffassung sind: Alles war doch schon einmal da, bedeutet dies nicht, dass wir nicht kreativ sein können. Kreativität kann sich in den kleinsten Neuerungen zeigen.
Kann ChatGPT Neuerungen erschaffen? Aufgrund der eben beschriebenen Konstruktion des Programmes: ein ganz klares NEIN. ChatGPT liefert, wie eben beschrieben, wahrscheinliche Antworten und die Kreativität ist das Unwahrscheinliche.
Auf YouTube kursieren viele Videos über das Antrainieren an ChatGPT des eigenen Schreibstils. Dort, wo Muster existieren, ist das Thema der Wahrscheinlichkeit nicht weit.
An dieser Stelle treffen wir aber auch auf die Limitierung des ChatGPT-Programmes. Zwar kennt das Programm gängige Handlungsabläufe und Szenen, aber darüber hinaus ist es nicht dazu in der Lage, spannende Kombinationen des Altbekannten herzustellen.
Wirkliche Kreativität, die ein Autor an den Tag legen kann, sieht anders aus.
Ein weiteres Problem des Programmes ist, dass es ab und zu halluziniert aus Mangel an der Verfügbarkeit einer wahrscheinlichen Antwort.
Fazit:
ChatGPT ist ein Meister der Mustererkennung. Aus diesem Grund wird in naher Zukunft das Programm so trainiert sein, dass das Schreibmuster eines berühmten Autors ohne Probleme reproduzierbar ist.
Nur ein “Problem” bleibt: Für den Inhalt ist ein kreativer Geist vonnöten und das kann nur der Autor bzw. die Autorin sein.
Wir sollten die KI nicht verdammen. Sie wird sich sowieso nicht mehr aus unserem Alltag zurückziehen. Wir sollten sie kreativ in unseren Autorenalltag einbeziehen.
Da sehr wahrscheinlich die meisten Leser die gesamte Situation nicht so differenziert betrachten, ist für meine Begriffe das Siegel “No KI” ein Vertrauen bildendes Element der Veröffentlichung.
Zum Siegel: https://www.verbales-aikido.de/ki-siegel/